Ich befürchte, der Versuch eine kurze, einleitende Zusammenfassung dessen, was grundlegend den Plot von Nicolas Winding Refns neuer Netflix Serie ausmacht, zu schreiben, wäre schon zu strukturiert und würde dem Material daher bei weitem nicht gerecht werden. Was jetzt nicht heißen soll, dass das hypnotische Chaos in Copenhagen Cowboy schlecht ist. Ganz im Gegenteil. Wer mit der Tatsache abgeschlossen hat, dass sein Film Drive eine einmalige Ausnahme war, hat die erste Hürde zum Genuss des Refn Gesamtwerks genommen und kann sich in diesem suhlen, wie die Pietrain-Schweine dieser Serie in den mundgerecht zubereiteten Happen entehrter Krimineller.
Ich hab es genossen. Auch wenn die erste und letzte Folge dieser nur sechs Teile umfassenden Staffel schon etwas arg drüber waren. Zwischen langatmigen Geduldsproben und perfiden Auslotens seitens Refn, wie weit er den Bogen wohl noch überspannen darf, bevor ihm keiner mehr Geld gibt, waren sie immer wieder zu erkennen: Diese audiovisuell perfekten Inszenierungen leuchtender Farben und eindringlicher Musik. Die natürlich wieder aus der Feder von Cliff Martinez stammt.
Am Ende war es für mich ein schöner Mix. Es bleibt definitiv Refn Kunst, aber ich weigere mich zu sagen, dass die weg kann. Weil ich hier wirklich zu keiner Minute weiß, was wohl als nächstes passiert und wie seltsam es wieder anmuten wird. Ich mag das.