Entspannende Wohlfühlspiele erzeugen bei vielen Menschen ja gerne mal Gesichtsausdrücke irgendwo zwischen Schmerz und Mitleid, wenn man ihnen gegenüber mit großen Augen erklärt, warum eines dieser Spiele gerade der neue sehr heiße Scheiß ist. Manchmal ist es aber auch wirklich ein Mysterium. Wie zum Beispiel bei Garden Galaxy. Da mache ich ja nichts anderes, als kleine Geister anzuklicken, die sich dann in Münzen verwandeln, die ich wiederum in einen Zauberkessel werfe, der mir dann im Gegenzug dafür einen Gegenstand ausspuckt. Den kann ich dann wie es mir gefällt in meinem virtuellen Garten platzieren. Egal, ob die Position Sinn macht oder ob es vielleicht sogar doof aussieht. Galaxy Garden überlässt mir komplett die Gestaltung meiner virtuellen Sandkiste und gibt mir dabei nicht einmal ein Ziel vor, das über den Aufbau dieser Spielfläche hinaus geht. Und trotzdem ist es reinstes, himmelblaues Crystal Meth aus Albuquerque, New Mexico.
Immer wenn ich denke, es reicht jetzt und dann meinen Mauszeiger in die untere linke Ecke auf das Menüsymbol zu bewege, fällt mir auf den paar Zoll noch etwas ein, was ich ja noch schnell machen könnte. Komm, hier noch mal die beiden Geister wegklicken. Oh, eine Gartenmünze! Mal schauen, was da für ein Objekt herauskommt. Hach, nice. Das hatte ich ja noch gar nicht. Ich glaube das passt hier hinten ganz gut in die Grünfläche, die ich wie einen kleinen Zauberwald gestaltet habe. Aber Moment. Es schwimmt ja auf Wasser! Nee, dann packe ich es dort zum Wasserfall, der ... und so geht das dann noch mindestens eine Stunde weiter. Crystal fecking Meth. Sag ich euch.
Natürlich motiviert hier vor allem der tolle Stil, in dem alle Gegenstände liebevoll gezeichnet wurden. Selbst wenn nach den ersten drei Stunden alles aussieht wie der Hinterhof einer Messie-Bauernhof-WG, hat das noch eine ansprechende Schönheit. Und dann gibt es diese kleinen netten Extras, wie etwa der Vogel, der in den Garten zieht, wenn ich eine Vogeltränke aufstelle. Genau mein Ding.
Aus Ermangelung eines Windows-Rechners spiele ich Garden Galaxy auf meinem Steam Deck über dessen offizielles Dock am Monitor mit Maus und Tastatur und kann das ohne Einschränkung empfehlen. Cozier geht dieses Jahr nicht mehr zu Ende.